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Zeugen der Geschichte: Die Burgen und Schlösser Omans

Viele der Burgen im Sultanat Oman sind in den letzten Dekaden restauriert wurden und so auch heute noch Zeitzeugen aus einer Epoche, in der Oman von Auseinandersetzungen mit der damaligen Großmacht Portugal geprägt war. Zwar reichen die ursprünglichen Verteidigungsanlagen an einigen Stellen, wie zum Beispiel in Nakhal, mehrere Tausend Jahre zurück. Aber die Forts, so wie sie heute stehen, sind meist in der Zeit des 17. Jahrhunderts entstanden.

Einige der Burgen wurden auch von den Portugiesen selbst errichtet. Es fällt auf, dass die Verteidigungsmechanismen denen in Europa auch sehr ähnlich sind. Neben Schießscharten für Gewehre gibt es auch im Oman Schächte, in denen statt heißem Teer wie in Europa erhitzter Dattelsaft auf die Feinde geschüttet wurde. Die Burgen galten zugleich auch als Residenz der damaligen Herrscher, so dass auch Möbel und Einrichtungsgegenstände bei den Restaurierungen wieder Einzug gefunden haben.

Trotz der Gemeinsamkeit der Verteidigungstechniken sind die Burgen dennoch sehr unterschiedlich aufgebaut. So wurde beispielsweise Rustaq Fort nach und nach erweitert und hat dadurch auch stilistisch unterschiedliche Abschnitte, während etwa Bahla Fort wie aus einem Guß erscheint. Einige der Burgen und Schlösser wie Nizwa und Bahla waren einst auch als Hauptstadt über die Grenzen Omans hinaus bekannt. Das gilt sogar für das relativ alleinstehende als Residenz erbaute Schloss Jabreen.

Ein UNESCO Weltkulturerbe: Bahla Fort und seine Stadtmauer

Die Festung Hisn Tamah ist die größte im Oman und zählt mitsamt der kilometerlangen, der Legende nach von einer Frau geplanten Stadtmauer zum Weltkulturerbe der UNESCO. Dies stand jedoch jahrelang auf der Kippe, denn die Restaurierung der Burg musste in traditioneller Weise und mit den damaligen Materialien erfolgen. Mittlerweile ist dieser langwierige Prozess abgeschlossen und die Burg kann endlich auch wieder besichtigt werden. Durch ihre Lage direkt an der Hauptstraße durch Bahla hindurch, gegenüber dem alten Souq und vor dem historischen Stadtteil, kann Bahla Fort auch gar nicht verfehlt werden.

Bahla Fort aus persönlicher Sicht

Jahrelang konnten wir leider durch Bahla mehr oder weniger nur hindurch fahren, da die Festung Hisn Tamah restauriert wurde. Und die Fortschritte waren nicht sonderlich schnell… Und so waren wir sehr gespannt, als wir erstmals in die riesige Anlage eintreten konnten. Anders als in Nizwa Fort sind die Räumlichkeiten jedoch noch nicht wieder vollends mit Einrichtungsgegenständen bestückt, so dass sich die Zimmer ein wenig gleichen. Nichtsdestotrotz ist dies eine wahnsinnig beeindruckende Anlage mit tollem Ausblick auf die Umgebung.

Das schönste Schloss Omans: Jabreen Castle

Jabreen Castle liegt etwa zehn Autominuten hinter Bahla Fort und es ist kein Zufall, dass diese Sehenswürdigkeit auch nahe der Stadt Nizwa liegt. Nachdem Sultan Bin Saif Al Ya´arubi die Portugiesen in der Mitte des 17. Jahrhunderts aus dem Land vertrieben hatte und er die Burg von Nizwa zu dem geformt hatte, was sie heute ist, lag eine Periode des Friedens in der Luft. Und so entstand ein von den zahlreichen Forts komplett unterschiedliches Gemäuer, welches nicht die Verteidigung zum Zweck hatte. Jabreen Castle wurde als Wohnsitz konzipiert. Es heißt dass Bel´arab Bin Sultan Al Ya´arubi, Sohn des damaligen Sultan, das Schloss aus eigenen Mitteln noch zu Lebzeiten seines Vaters gebaut hatte. In den 1980ern wurde das Schloss umfangreich restauriert und dient auch heute noch als Symbol des Lebensstils während eines Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs.

Jabreen Castle aus persönlicher Sicht

Die meisten Burgen liegen aus Verteidigungsgründen auf einem Hügel oder etwas versteckt. Nicht so das schöne Jabreen Castle. Diese Residenz liegt auf freiem Gelände völlig frei einsehbar und ist aufgrund der eher privaten Natur in einem anderen Baustil gehalten. Es hat zahlreiche Empfangs- und Aufenthaltsräume, selbst an die Pferde war bei der Planung gedacht. Das dreistöckige Gebäude beherbergt auch einen Gerichtssaal sowie Gefängnisräume, denn das Schloss wurde auch als Regierungssitz genutzt. Weithin bekannt sind die verzierten Decken, die auch als Vorlage für moderne Gebäude dienen, in denen diese Stilelemente aufgegriffen werden. Jabreen Castle liegt vielleicht nicht so vor beeindruckender Kulisse wie Nakhal Fort, ist allerdings aufgrund seiner Art als Residenz das vielleicht schönste Gebäude dieser Art im Oman.

Ein unbekanntes Highlight: Jaalan Bani Bu Hassan

Einst haben zwei Brüder nebeneinanderliegende Städte gegründet: Jaalan Bani Bu Hassan und ein paar Kilometer weiter Bani Bu Ali. Heute führt die Straße von Al Kamil hin zur Ostküste, nach Al Ashkara, an beiden Orten vorbei. Und in Bani Bu Hassan liegt eine idyllische kleine Burg, die von Palmen umgeben etwas schwierig zu finden ist. Die Burg selbst unterscheidet sich zu anderen auf unseren Touren besuchten Burgen vor allem durch die Lage, aber auch durch die deutlich geringere Höhe. Kein Wunder, wurde sie doch bereits im 9. Jahrhundert erbaut. Nahe des Forts liegt auch noch eine typische etwa größere Moschee aus dem Landesinneren, die den religiösen Alltag hier schön darstellt.

Bani Bu Hassan Fort aus persönlicher Sicht

Erstmals sind wir eigentlich eher durch Zufall auf diese Burg gestoßen, als wir aus der damals noch Wahiba Sands genannten Wüste in Richtung Ostküste unterwegs waren und entlang der Küste zum Turtle Beach nach Ras Al Jinz wollten. Und wir dachten, da halten wir kurz einmal an – und wir haben es nicht bereut. Das Fort selbst ist leider nicht so schön mit altem Möbiliar eingerichtet wie Nakhal oder so als Museum aufbereitet wie Nizwa Fort, hat aber dennoch einen schönen Charme. Außerdem haben wir hier bisher noch nie auch nur einen anderen Gast gesehen, bis auf ein Filmteam waren wir hier bisher immer allein im Fort.

Majestätisch vor imposanter Kulisse: Nakhal Fort

Wenn man sich auf dem Weg von Maskat nach Rustaq in Richtung Al Hajar-Gebirge begibt, fährt man durch die traumhaft grüne Stadt Nakhal. Und hin und wieder kann man durch die neuen Villenviertel eine Burg erkennen, die vor den plötzlich aufsteigenden Bergen des Hajar-Gebirges liegt. Dies ist das Husn Al Heem genannte Nakhal Fort, eine Verteidigungsanlage deren Anfänge bis zu 3.000 Jahre alt zurückreichen sollen. Im 17. Jahrhundert wurde die Burg dann von Omanis erneuert, bevor sie durch Imam Said Bin Sultan in den 1830er Jahren durch den Anbau von Türmen und des Eingangsbereiches das heutige Aussehen erhalten hat. In den 1990ern wurde die Burg restauriert, wobei einige Möbel und andere Einrichtungsgegenstände das Leben innerhalb der Burg realitätsnah darstellen.

Nakhal Fort aus persönlicher Sicht

Aufgrund der exponierten Lage in dieser tollen grünen Umgebung und direkt vor den schroffen Bergen kann man Nakhal Fort zu unserer Lieblingsburg erklären. Dazu gehört auch die Architektur, die sich nicht wirklich an Plänen, sondern eher an der Felsformation orientiert, auf der die Burg gebaut wurde. Denn diese Felsen wurden einfach mit in die Burg integriert. Wenn wir gegen um 8 Uhr in Maskat losfahren ist auch anzunehmen, dass wir die Burg komplett für uns allein haben und die Besichtigung hat somit etwas von einer exklusiven Geschichte. Zur Erfahrung Nakhal Fort gehört natürlich dann im Anschluss auch noch die Fahrt durch Wadi Bani Awf, was den Ausflug einfach atemberaubend werden lässt.

Omans meistbesuchte Burg: Nizwa Fort

Die wohl bekannteste Burg in das im kulturellen Zentrum Omans gelegene Nizwa Fort, welches hinter einer Stadtmauer den alten Souq und das historische Nizwa beschützt hat. Erbaut wurde es unter Sultan Bin Saif Al Ya´arubi, unter dessem Herrschaft sich Oman wieder von den Portugiesen befreien konnte. In der heutigen Form wurde es in den 1670er Jahren fertiggestellt. Der markante Rundturm ist der Größte seiner Art im ganzen Land und misst einen Durchmesser von fast 40 Metern. Im gesamten Nizwa Fort lässt sich die ausgefeilte und allumfassende Verteidigungsstrategie sehr schön sehen, da auch die Falltüren und Schächte für heißen Dattelsaft originalgetreu restauriert wurden. Heute beherbergt die Burg ein Museum in sich, welches das Leben der Omanis kurz und prägnant darstellt.

Nizwa Fort aus persönlicher Sicht

Natürlich ist Nizwa Fort zusammen mit dem freitäglichen Viehmarkt ein absolutes Highlight bei einer Rundreise durch den Oman. Seine leichte Erreichbarkeit ist dabei ein wenig Fluch und Segen zugleich, denn man sollte auf eine etwas azyklische Zeit des Besuches geachtet werden. Ansonsten kann es sein dass man gegen 10 Uhr auf große Touristengruppen trifft, die dann mit Bussen aus Hotels und von Kreuzfahrtschiffen nach Nizwa gefahren werden. Grundsätzlich ist die Burg aber ein sehr schön gestaltetes und mit dem umliegenden Souq hochinteressantes Ziel bei einer Tour, weil sich hier anhand der Ausstellungsstücke auch alltägliche Dinge sehr anschaulich verstehen lassen.

Erbaut wie ein Puzzle: Rustaq Fort

Nördlich des Hajar-Gebirges liegt die Stadt Rustaq, deren Name ihr von den Persern gegeben wurde. Übersetzt bedeutet es so viel wie „Grenzgebiet“. Rustaq und damit sein Fort Qalaat Al Qesra sind von Maskat aus sehr bequem mit dem Auto erreichbar. Die Stadt selbst wurde vom ersten Herrscher aus der Ya´aruba-Dynastie, Nasir Ibn Murshid, 1624 als Regierungssitz auserkoren und in dieser Zeit wurde auch das Fort sowie die daneben liegende Al Badayah-Moschee auf jahrhundertealten Überresten einer persischen Verteidigungsanlage gebaut. In den folgenden Dekaden wurde die Burg Stück für Stück wie ein Puzzle erweitert, was zu verschiedenen Baustilen geführt hat.

Rustaq Fort aus persönlicher Sicht

Durch die unterschiedlichen Baustile ist Rustaq Fort architektonisch äußerst interessant, zumal die Burg auch sehr ruhig gelegen und hier Touristen bei weitem nicht so häufig anzutreffen sind. Einen kleinen Nachteil hat es leider durch die Lage, denn auf der Fahrt von Maskat kommt man vorher bereits am unserer Meinung nach noch beeindruckenderen Nakhal Fort vorbei, so dass Rustaq Fort in der Bedeutung bei Touren immer ein wenig vernachlässigt wird. Die Burg selbst ist durch seine nach und nach erweiterten Teile dennoch definitiv sehenswert.

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